Whisky Glossar

A

Abtrennung

Die Abtrennung ist bei der Destillation in Pot Stills der wichtigste Vorgang. Hierbei wird das Destillat in 3 Läufe aufgeteilt: die foreshots, den middlecut und die feints. Nur der middlecut wird letztlich als new spirit in die Fässer gefüllt, um zu Whisky zu werden, die foreshots und feints werden zur erneuten Destillation in die Brennblasen geleitet. Der richtige Zeitpunkt, zu dem der middlecut beginnt und endet, entscheidet über die Qualität des späteren Whiskys.

Age

Alter, Anzahl der Jahre, die der Whisky zur Reifung im Fass gelagert wurde. Bei der Vermischung von unterschiedlich alten Whiskys ist der jüngste entscheidend für das auf der Flasche angegebene Alter.
Ausserdem muss das Jahr komplett sein - also ein Whisky der im September ins Fass kam, und nach 10 Jahren im August abgefüllt wird, ist NEUN Jahre alt!

Aging

Alterung des Whiskys, gleichzeitig auch Reifung. Hierbei werden verschiedene Geschmacksstoffe aus dem Holz der Fässer gelöst, die zum endgültigen Produkt Whisky beitragen. Siehe auch Maturation und Mellowing.

Alter

Das Alter eines Whiskys ist mit entscheidend für die Qualität. Mindestens 3 Jahre muss das Destillat in Fässern reifen, um sich Scotch Whisky nennen zu dürfen. Single Malts reifen in der Regel wesentlich länger, was dem Whisky die Schärfe nimmt und zusätzliche Geschmacksstoffe aus dem Holz der zur Lagerung verwendeten Fässer löst. Lagert ein Whisky zu lange, kann er unter Umständen allerdings auch an Qualität verlieren, weil er eventuell zu viele unerwünschte Geschmacksstoffe aus dem Holz aufnimmt und seinen eigentlichen Charakter verliert.

Amylase

Der Gerstenkeim sondert bei entsprechenden Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen eine Enzymgruppe ab, die Amylase genannt wird. Dieses Ferment wandelt die in der Gerste enthaltene Stärke in eine lösliche Form um, aus der später der Malzzucker entsteht.

Analyser

Beim patent still Verfahren wird die erste von zwei Säulen als analyser bezeichnet. Die zweite wird rectifyer genannt.

Angels Share

Angels Share, der Anteil der Engel, ist der Anteil des Destillats, der im Laufe der Jahre während der Fassreifung durch die Poren des Holzes entweicht und verdunstet. Daher stammt auch der Geruch, der in den Lagerhäusern der Destillerien auffällt. Wieviel des Destillats verdunstet, hängt von verschiedenen Faktoren ab : Dauer der Lagerung, Temparatur und Microklima im Lagerhaus, aber auch die Beschaffenheit und Qualität des Holzes. Pro Jahr verdunsten zwischen 0,5 und 1% der Flüssigkeit im Fass. Wenn mehr als 2% verdunsten, wird allerdings der strenge Zoll aufmerksam, und vermutet, dass evtl. doch nicht nur Engel an der "Verdunstung" beteiligt sind...

Aqua vitae

Lateinisch für "Wasser des Lebens"
B

Backset

Backset ist ein in den USA bei der Whiskyherstellung angewendetes Verfahren. Hierbei wird der Rückstand der ersten Destillation nach einer Filterung für das Ansetzen der neuen Maische verwendet. Hierdurch soll der Charakter des Whiskys von Destillation zu Destillation erhalten bleiben.

Ball of Malt

Irische Bezeichnung für ein Glas Whiskey

Barley

engl. für Gerste, das Ausgangsprodukt von Malt-Whiskys.

Barley loft

Kornboden, wo die Gerste vor dem Mälzen gelagert wird.

Barrel

Fass mit einem Fassungsvermögen von ca. 200 Litern.

Barrel proof

Die amerikanische Bezeichnung für in Faßstärke abgefüllte, also unverdünnte Whiskys.

Blend

Ein Blend ist ein Verschnitt von verschiedenen Whiskys. Als Grundlage für einen Blend wird ein Grain-Whisky verwendet, weiterhin werden oftmals bis zu 50 verschiedene Malt-Whiskys hinzugemischt, um den gewünschten Geschmack zu erreichen. Nach dem Mischen der Whiskys wird der Blend in der Regel nochmals einige Zeit in einem Fass gelagert, damit die einzelnen Whiskys sich verbinden können. Einer der bekanntesten Vertreter von Blends oder Blended Whiskys ist Johnnie Walker.

Blendmaster

Der Blendmaster ist die wichtigste Person bei der Herstellung von Blended Whisky. Er mischt aus bis zu 100 verschiedenen Whiskys den Blend, der trotz sich ändernder Grundstoffe (der Malts) immer wieder eine gleichbleibende Qualität hat. Hierfür ist viel Erfahrung erforderlich, um einen beständigen Blend zu erhalten.

Blood Tub

Whiskyfass mit einem Fassungsvermögen von ca. 40 Litern. Diese Fässer stammen aus der Zeit, als Whisky noch nicht in Flaschen abgefüllt wurde, sondern in solchen Fässern im Haus aufbewahrt und immer wieder aufgefüllt wurde.

Bourbon

Wohl bekanntester amerikanischer Whiskey. Die Grundvoraussetzung, dass ein Whiskey sich Bourbon nennen darf, ist ein Maisanteil von mindestens 51%, die meisten haben jedoch zwischen 65 und 75%.

Burnt Ale

Als Burnt Ale wird der Rückstand bezeichnet, der nach der ersten Destillation in den Brennblasen zurückbleibt. Diese Rückstände werden oft zu Tierfutter verarbeitet.

Butt

Fass mit einem Fassungsvermögen von ca. 500 Litern.
C

Campbeltown

In dieser Stadt und Region gab es früher einmal über 30 Destillerien, weshalb Campbeltown in einigen Führern als eigene Whisky-Region deklariert wird. Heute produzieren hier nur noch 3 Destillerien, Springbank/Longrow, Glen Scotia und Glengyle (Kilkerran), wobei Longrow eigentlich geschlossen ist, dieser Whisky aber gelegentlich noch von Springbank produziert wird.

Cask Strength

Faßstärke. Whiskys werden in der Regel vor dem Abfüllen auf Trinkstärke verdünnt (40-46% Alkoholanteil). Manche Abfüllungen werden allerdings auch in Faßstärke (50-60% Alkoholanteil) abgefüllt, um einen besonders authentischen Whisky zu erhalten.

Charcoal

Holzkohle. Siehe auch Charcoal mellowing.

Charcoal mellowing

Wird bei der Herstellung von Tennessee Whiskey durchgeführt. Das frische Destillat wird durch eigens dafür hergestellte Holzkohle geleitet und somit gefiltert, bevor es in Fässer gefüllt wird. Der Whiskey soll so milder werden (mild and mellow).

Charring / Toasting

Beides sind Verfahren, bei denen die Innenseiten der Fässer ausgebrannt werden. Dadurch verändert sich die chemische Zusammensetzung des Holzes. Die Hitze macht ursprünglich geruchslose chemische Verbindungen hoch aromatisch - was dann bei der Reifung herausgezogen werden kann.
Die zugeführte Temperatur und die Dauer führen zu grossen Unterschieden des Aromas. Die Hitzestufen reichen vom leichten Toasten zum heftigen Auskohlen (Charring). Beim Charring wird für eine kurze Zeit (15 - 45 Sekunden) mit einer hohen Temperatur von über 250° Celsius gebrannt.
Beim Toasting ist die Temperatur wesentlich geringer (100° - 200°) - dafür aber für einen Zeitraum von 15 - 45 Minuten.
Dieses Ausbrennen beeinflusst den Geschmack und die Farbe des Whiskys. Das Toasting liefert mehr Vanniline und Eugenole (Zimt und Gewürznelken).
Durch das Charring werden mehr Lactone gebildet, die Aromen schwer und süß, sowie nussig und getreidig hervorrufen können.

Condenser

Im Condenser wird der bei der Destillation entstehende alkoholhaltige Dampf abgekühlt und somit wieder zu Flüssigkeit.

Continuous Still

Ein röhrenförmiger Destillationsapparat (auch patent still oder column still genannt), bei dem kontinuierlich destilliert werden kann. Im Gegensatz zum Pot Still, der nach erfolgter Destillation entleert, gereinigt und wieder neu gefüllt werden muss, wird hier eine stetige Produktion erreicht. Bei diesem Verfahren wird die wash von oben in die Röhren eingeleitet und mittels Dampf destilliert.
Es gibt hiefür auch die Bezeichnung "Coffey Still" nach dem Erfinder: Aeneas Coffey.
D

Darren

Trocknen der keimenden Gerste während des Mälzvorganges. Die Gerste wird in der Malzdarre auf einem perforierten Boden ausgebreitet. Nun wird entweder direkt Rauch aus einem Feuer durch den Boden geleitet oder heisse Luft. Durch das Darren wird der Keimvorgang der Gerste gestoppt.

Degustation

Verkostung. Siehe auch Tasting.

Diastase

engl. für Amylase

Double wood

Die Bezeichnung double wood steht für die Verwendung zweier verschiedener Fassarten bei der Reifung von Whisky. Dieses Verfahren wird auch als finishing bezeichnet. Hierbei reift der Whisky mehrere Jahre in beispielsweise ehemaligen Bourbon-Fässern und anschliessend einige Zeit in Sherry-Fässern. Dieses Verfahren ist seit einiger Zeit in Mode, um besondere Whiskys zu produzieren, die einen etwas aussergewöhnlichen Charakter besitzen sollen.

Draff

Die Getreiderückstände, die im Maischebottich verbleiben, nachdem die Würze (wort) abgezogen ist, werden als Draff bezeichnet. Diese Rückstände werden inzwischen als Tierfutter weiterverwendet, wurden früher jedoch entsorgt.

Dram

Ein Dram ist ein schottisches Trinkmass. Die Menge ist hiermit allerdings nicht festgelegt. In schottischen Bars findet man aber Einschenkhilfen mit 35ml. Ein 'wee dram', also ein 'kleiner Schluck', kann unter Umständen auch ein volles Glas sein. Wer will da noch behaupten, die Schotten seien geizig...

Drum maltings

Grosse, lange Röhren zur industriellen Mälzung von Gerste. Diese rotieren langsam und halten somit die Gerste ständig in Bewegung.
E

Einzelfassabfüllung

(Single cask) Eine immer beliebtere Form der Abfüllung von Whisky. Normalerweise werden vor der Abfüllung unterschiedliche Fässer mit Whisky vermischt, meist unterschiedlichen Alters (wobei der jüngste das auf der Flasche angegebene Alter bestimmt), um eine beständige Qualität zu erzielen. Diese Methode hat jedoch nichts mit Blending oder Vatting zu tun! Bei der Einzelfassabfüllung wird nun der Whisky eines Fasses unvermischt weiterverarbeitet und abgefüllt. Das Resultat sind in der Regel sehr individuelle Whiskys, die bei Kennern sehr beliebt sind.

Erzeugerabfüllung

Wie der Name schon sagt, wird diese Abfüllung vom Erzeuger selbst vorgenommen. Dies kann die Destillerie selbst oder aber deren Besitzer sein. Im Gegensatz dazu: Unabhängige Abfüller.
F

Färben

Bekannt war schon lange, dass Blended Whiskys zur einheitlichen Farbgebung gefärbt wurden. Dies dient der einheitlichen Farbgebung, da die Bestandteile eines Blend variieren. Lange wurde von den Destillerien behauptet (und wird es zum Teil auch noch heute), dass die Single Malts nicht gefärbt würden. Aufgrund von Regelungen innerhalb der EU muss jedoch Zuckerkulör, der zur Färbung verwendete Farbstoff, auf der Verpackung deklariert werden. Dies führte dazu, dass nun bekannt wurde, dass auch Single Malts gefärbt werden. Die Destillerien begründen dies ebenfalls mit der Notwendigkeit der Vereinheitlichung der Farbe der einzelnen Jahrgänge. Kenner wissen jedoch, dass Malts individuelle Produkte sind und somit eben nicht immer gleich aussehen können. Daher wird von vielen vermutet, dass Single Malts gefärbt werden, damit sie älter und reifer wirken.

Feints

Bezeichnung des nicht verwendeten Nachlaufs bei der Destillation. Dieser Anteil des Destillats wird wieder zurück in die Brennblasen zur erneuten Destillation geleitet.

Fermentation

Technische Bezeichnung für die Gärung einer zuckerhaltigen Lösung zu Alkohol. In Schottland wird für die Fermentation das Malz mit heissem Wasser vermischt, um den Zucker auszulösen. Das Ergebnis, wort genannt, wird in die washbacks gepumpt und mit Hefe versetzt. Die nun einsetzende Fermentation wandelt den Zucker in Alkohol, wofür die wort ca. 40-80 Stunden in den washbacks verbleibt. Das Resultat dieser Fermentation wird wash genannt und ist eine Bier-ähnliche Flüssigkeit mit ca. 7 - 10 % Alkoholanteil.

Fillings

In Schottland verwendete Bezeichnung für das new make, das frische Destillat. Laut Gesetz darf diese Flüssigkeit erst nach 3jähriger Reifung in einem Eichenfass Whisky genannt werden.

Filtration

Whisky enthält nach der Lagerung in den Fässern einen gewissen Anteil an Schwebstoffen (Holz etc.) sowie geringe Mengen an Fettsäuren. Letztere fallen bei niedrigen Temparaturen aus und führen zu einer Trübung. Um dies zu vermeiden, wird der Whisky in der Regel vor der Abfüllung filtriert. Dadurch wird der Whisky zwar klar, verliert aber einen (geringen) Anteil seines Charakters. Manche unabhängigen Abfüller filtern daher nur grob Holzspäne etc. heraus, belassen feine Schwebteilchen jedoch im Whisky.

Finishes, Finishing

Whiskys, die nicht während der gesamten Lagerungszeit in dem gleichen Fass gelagert wurden, nennt man Finishes. Es ist aktuell ein Trend, Whiskys zu finishen, indem der Whisky nach einer gewissen Lagerungszeit in ein besonderes Fass, beispielsweise ein ehemaliges Weissweinfass, umgefüllt wird, um hierin noch einige Zeit zu reifen. Dies wird getan, um neue Variationen des Whiskys zu erzeugen, die in der Regel teurer als die Standardabfüllung verkauft werden. Allerdings verfälscht das finishen den eigentlichen Charakter des Malts.

Floor maltings

Die Gebäude, in denen auf herkömmliche Weise das Getreide gemälzt wird, heissen floor maltings. Hier wird in Wasser eingeweichte Gerste auf dem Boden ausgebreitet und zum Keimen gebracht, damit die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt werden kann. Da hierbei eine bestimmte Temparatur eingehalten werden muss, wird die Gerste immer wieder mit Holzschaufeln gewendet. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und wird daher in nur noch sehr wenigen Destillerien angewendet.

Foreshots

Vorlauf bei der Destillation, der nicht in die Fässer gefüllt, sondern zur erneuten Destillation zurück in die Brennblasen geleitet wird.
G

Gerste

Die Getreideart, die am häufigsten für die Whiskyherstellung verwendet wird. Für Malt Whisky wird ausschliesslich gemälzte Gerste verwendet, irischer Whisky jedoch wird aus einer Mischung aus gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt. Auch in anderen Ländern wird neben Mais und Roggen oft auch Gerste zu Whisky-Produktion verwendet.

Glen

Tal. Häufig haben schottische Destillerien das Wörtchen Glen im Namen, oftmals verweist dies auf den Standort der Destillerie.
Nach jahrelangem Rechtsstreit entschied das Oberlandesgericht Hamburg im Jahr 2019 in zweiter Instanz, dass der Begriff 'Glen' regional geschützt ist und ausschließlich von schottischen Brennereien verwendet werden darf. Die Scottish Whisky Association (SWA) hatte die Klage im Jahr 2013 eingereicht.

Grain

Grain ist Getreide. Mit Grain wird auch eine weitere Art von Whisky bezeichnet, der Grain Whisky. Im Gegensatz zu Malt Whisky, der nur aus Gerste besteht, kann Grain jede Art von Getreide sein, bspw. Hafer oder Mais. Malt Whisky ist in der Regel der in Schottland produzierte (bis auf einige Ausnahmen), während irischer, amerikanischer oder kanadischer Whiskey in der Regel aus Grain produziert wird.

Green malt

Gekeimte Gerste vor der Trocknung. Zwischenprodukt beim Mälzen von Gerste.

Grist

Gemahlenes Malz. Jede Destillerie hat ihr eigenes Verfahren, um das Malz zu mahlen, es darf nicht zu grob sein, damit möglichst viel Zucker gelöst werden kann, aber auch nicht zu fein, um nicht zu klumpen.
H

Heads

1. Andere Bezeichnung für Foreshots, Vorlauf.
2. Das obere Ende der pot stills, an das sich der lyne arm anschliesst.

Heart (heart of the run)

Andere Bezeichnung für Middle Cut.

Highlands

Nördlicher, bergiger Teil Schottlands. Eine rauhe und vielfältige Landschaft, was sich auch in den dort produzierten Whiskys ausdrückt.
Die Grenze zwischen den High- und den Lowlands ist per Gesetz (The Scotch Whisky Regulations) übrigens ganz genau festgelegt:
In dem Gesetz ist mit "der Linie, die die Highland-Region von der Lowland-Region trennt" die Linie gemeint, die am North Channel beginnt und entlang der südlichen Küste des Firth of Clyde nach Greenock verläuft, und von dort zur Cardross Station, dann in gerader Linie nach Osten zum Gipfel des Earl’s Seat in den Campsie Fells, und dann in gerader Linie nach Osten zum Wallace Monument, und von dort nach Osten entlang der Straßen B998 und A91, bis die A91 bei Milnathort auf die Straße M90 ​​trifft, und dann entlang der M90 nach Norden bis zur Bridge of Earn, und dann entlang des River Earn bis zu seiner Mündung in den River Tay, und dann entlang der südlichen Küste dieses Flusses und des Firth of Tay, bis er zur Nordsee kommt.

Highproof

Hochprozentiger Whisky. Die Bezeichnung Highproof wird gelegentlich auch anstelle von cask strength verwendet. Die Bezeichnung kommt von der alten Messmethode des Alkoholgehalts. Früher wurde, um den Alkoholgehalt zu bestimmen, der Whisky angezündet. Begann er zu brennen (bei mindestens 57% Alkoholgehalt), dann hatte er die Probe (proof) bestanden.

Hogshead

Fass mit einem Fassungsvermögen von 250 bis 305 Litern.
I

Islands

In einigen Literaturen als eigenständige Region bezeichnet. Sie umfasst die Inseln Orkney, Skye, Mull, Jura, Arran, Harris, Lewis, Raasay.

Islay

(sprich: Eila) Die Insel Islay befindet sich an der schottischen Westküste. Islay-Whiskys sind bekannt für ihre kräftigen, torfigen Aromen, die oft von Rauch, Jod und maritimen Noten geprägt sind – eine Hommage an die raue Küstenlage der Insel. Neben den intensiven Rauchwhiskys gibt es aber auch sanftere Varianten, die eine überraschende Vielfalt an Geschmacksprofilen bieten, von fruchtig bis würzig. Die Region beherbergt ikonische Brennereien wie Laphroaig, Ardbeg, Caol Ila und Lagavulin, die den einzigartigen Charakter der Insel in die Flasche bringen.
K

Kiln

Die Gebäude mit den für schottische Destillerien typischen Pagodendächern heissen Kiln. Eigentlich sind sie nichts anderes als Öfen, in denen die keimende Gerste getrocknet wird, indem sie auf Rosten ausgebreitet und unter ihr ein Torffeuer entzündet wird. Heute sind die meisten Gebäude dieser Art nur noch reine Zierde, denn die wenigsten Destillerien stellen ihr Malz noch selbst her.
Kiln von Parkmore
L

Liquor

Heisses Wasser, welches beim maischen mit dem Malz vermischt wird, um den Zucker aus dem Malz auszulösen.

long gone

Die Bezeichnung long gone ist ausnahmsweise mal eine Bezeichnung, die von Liebhabern erfunden wurde und kennzeichnet Destillerien, die schon vor einigen Jahren geschlossen wurden oder sogar abgerissen wurden. In verschiedenen Büchern oder Datenbanken taucht diese Bezeichnung immer wieder auf.

Low Wines

Die Low Wines sind das Ergebnis der ersten Destillation. Der Alkoholgehalt ist noch niedrig, die Qualität des Destillats ist noch mässig. Die Low Wines werden in die zweite Brennblase zur weiteren Destillation geleitet.

Lowlands

Als Lowlands wird der südliche Teil Schottlands bezeichnet. Hier befinden sich unter anderem die Städte Edinburgh und Glasgow. Die Lowlands werden als eine typische Whisky-Region geführt.
Die Grenze zwischen den High- und den Lowlands ist per Gesetz (The Scotch Whisky Regulations) übrigens ganz genau festgelegt:
In dem Gesetz ist mit "der Linie, die die Highland-Region von der Lowland-Region trennt" die Linie gemeint, die am North Channel beginnt und entlang der südlichen Küste des Firth of Clyde nach Greenock verläuft, und von dort zur Cardross Station, dann in gerader Linie nach Osten zum Gipfel des Earl’s Seat in den Campsie Fells, und dann in gerader Linie nach Osten zum Wallace Monument, und von dort nach Osten entlang der Straßen B998 und A91, bis die A91 bei Milnathort auf die Straße M90 ​​trifft, und dann entlang der M90 nach Norden bis zur Bridge of Earn, und dann entlang des River Earn bis zu seiner Mündung in den River Tay, und dann entlang der südlichen Küste dieses Flusses und des Firth of Tay, bis er zur Nordsee kommt.

Lyne arm

Teil der Pot Stills. Als Lyne arm wird der Bereich bezeichnet, der vom oberen Ende der Pot Stills zu den Kondensatoren führt. Ein wichtiger Faktor ist der Winkel des Lyne-Arms, der den Rückfluss während der Destillation beeinflusst. Ein Winkel des Lyne-Arms über 90 Grad reduziert tendenziell die Konzentration von Alkoholen und führt zu einem leichteren Destillat. Dies wird durch die Verbesserung des passiven Rückflusses erreicht, wodurch kondensiertes Material zurück in den Kessel fließen kann. Ein Winkel des Lyne-Arms unter 90 Grad hingegen trägt zu einem schwereren Geschmack bei. Dieser Winkel erleichtert den Durchgang von kondensiertem Material vom Lyne-Arm zum Kondensator, wodurch mehr Alkohole passieren können. Ein gerader Lyne-Arm gilt als neutrale Position und fördert ein ausgewogeneres Destillat. Ebenso kann die Höhe des Kopfes einer Brennblase die Effekte eines nach oben geneigten Lyne-Arms nachahmen, indem sie den passiven Rückfluss zum Kessel erhöht.
M

Maischen

Das Schrot (grist) wird in einem Maischbottich (mash tun) mit kochendem Wasser vermischt, um die Umwandlung von Stärke wieder zu aktivieren. Zum Abschluss des Maischvorgangs wird die Würze (wort) gewonnen. Die Überreste aus diesem Vorgang (Spelze und Treber) sind hervorragend als Viehfutter geeignet.

Malt

Englisch für Malz. Malz wird aus Gerste hergestellt. Details unter mälzen.

Malting Floor

Mälzboden, auf dem die durchgefeuchtete Gerste zum Keimen ausgelegt wird. Hier wird sie einige Tage liegen und dabei immer wieder gewendet.

Mälzen

Beim Mälzen wird Gerstensamen feucht gelagert, um zu keimen. Beim Keimen der Gerste wird ein grosser Anteil der enthaltenen Stärke in Zucker umgewandelt, welcher für die Gärung notwendig ist. Nach wenigen Tagen wird dieser Keimvorgang gestoppt, indem die keimende Gerste über Feuer getrocknet wird. Hierbei wird je nach Destillerie mehr oder weniger Torf mit verbrannt, was den Whiskys den torfigen Beigeschmack verleiht. Allerdings mälzen die wenigsten Destillerien noch selbst, in den meisten Fällen wird fertiges Malz (Malt) gekauft.

Marangoni-Effekt

Ein Effekt, der für die Bildung der Schlieren (Legs, Beine, Nasen, Kirchenfenster) im Glas verantwortlich ist. Der Marangoni-Effekt beschreibt, wie Flüssigkeiten sich bewegen, wenn es Unterschiede in der Oberflächenspannung gibt. Diese Unterschiede entstehen häufig durch Temperaturunterschiede oder unterschiedliche Zusammensetzungen.

Marrying

Vermählen. Prozess beim Blenden von Whiskys, bei dem das Gemisch einige Zeit in einem Behälter bzw. Fass gelagert wird, damit die einzelnen Whiskys sich miteinander verbinden können.

Mash Tun

Maischebottich, in dem das gemahlen Malz (Grist) mit heissem Wasser vermischt wird. Hierbei wird der Zucker aus dem Malz gelöst.
mash tun bei Aberlour

Maturation

Alterung des Whiskys, gleichzeitig auch Reifung. Hierbei werden verschiedene Geschmacksstoffe aus dem Holz der Fässer gelöst, die zum endgültigen Produkt Whisky beitragen. Siehe auch Aging und Mellowing.

Mellowing

  1. Alterung des Whiskys, gleichzeitig auch Reifung. Hierbei werden verschiedene Geschmacksstoffe aus dem Holz der Fässer gelöst, die zum endgültigen Produkt Whisky beitragen. (siehe auch Aging und Maturation)
  2. Verfahren von Destillerien in Tennessee, bei dem das Destillat vor der Abfüllung in die Fässer durch Holzkohle geleitet wird, um den Whisky weicher werden zu lassen.

Middle cut

Middle cut, der Mittellauf, ist nach Ermessen des Brennmeisters der beste Anteil des Destillats. Nur dieser Anteil wird in die Fässer gefüllt, Vor- und Nachlauf (foreshots und feints) werden zur erneuten Destillation zurück in die Brennblasen geleitet.

Mizunara-Eiche (Quercus mongolica)

Mizunara-Eiche aus Japan gilt als besonders hochwertig, vor allem wegen ihrer einzigartigen Aromenprofile – Sandelholz, Kokosnuss, Weihrauch – und der großen Handwerkskunst, die in die Verarbeitung dieser schwierigen Holzart fließt. Warum ist es eine "schwierige" Holzart? Japanische Mizunara-Bäume wachsen langsamer und haben eine dichte, komplexe Holzstruktur, was sie ideal für die Fassherstellung macht. Allerdings wachsen sie nicht gerade, sondern eher krumm, was die Produktion der Fässer erschwert.

Zusätzlich hat das Holz einen extrem hohen Wassergehalt – so hoch, dass er sich sogar im Namen widerspiegelt: "Mizu-nara" bedeutet "Wasser-Eiche". Die langwierige Trocknungsphase, in der das Holz auf etwa 14 % Restfeuchtigkeit reduziert werden muss, stellt eine weitere Herausforderung dar. Das Alter der Bäume (oft weit über 200 Jahre, bevor sie geerntet werden) trägt ebenfalls zu ihrer Exklusivität bei.

Die Mizunara-Eiche, die in China oder auch in Russland vorkommt, gehört zur gleichen botanischen Familie (Quercus mongolica), weist jedoch Unterschiede auf. Sie wächst unter anderen klimatischen Bedingungen, was ihre Holzstruktur beeinflussen kann. Diese Variante ist oft weniger dicht und poröser, was bedeutet, dass sie weniger aromatische Substanzen an den Whisky abgibt und möglicherweise schneller ausläuft. Zudem fehlt ihr häufig die markante Aromenpalette, die japanische Mizunara so begehrt macht.

Auch die Verarbeitung spielt eine Rolle: Während in Japan großer Wert auf traditionelle Handwerkskunst und lange Reifezeiten gelegt wird, können in anderen Ländern andere Standards gelten. Daher ist die Qualität der Mizunara aus China oft nicht mit der japanischen Variante vergleichbar – das bedeutet aber nicht, dass sie gar keinen Nutzen in der Whiskyreifung hätte, nur dass das Ergebnis oft weniger außergewöhnlich ist.

Monkey Shoulder

Die Person, die das Malz während dieses Vorgangs mit einer Schaufel wendet, wird Mälzer genannt. Nach langem Wenden des Malzes mit einer Schaufel entwickelt der Mälzer eine Berufskrankheit, bei der seine Schultern hängen und sich beugen. Dieses Aussehen ähnelt den Schultern eines Affen, daher der Name Affenschulter (monkey shoulder).
Dies ist keineswegs ein Hohn, sondern ein Name, der die harte Arbeit der Handwerker würdigt, die sich lange Zeit der Aufgabe widmen, das Malz richtig und gleichmäßig zu wenden.
P.S.: es gibt mittlerweile auch einen Blended Malt (ehemals Vatted), der diesen Namen trägt - enthalten sind die Destillen: Glenfiddich, Balvenie und Kininvie.

Moonshine

Moonshine stammt ursprünglich aus der Zeit der amerikanischen Prohibition und ist der Ausdruck für illegal gebrannten Whiskey aus einer Schwarzbrennerei. Irgendwo im Wald oder auf dem Bauernhof wurde (meistens Nachts - daher der Name) schwarz gebrannt, die Alkoholsteuer eingespart und günstig als Moonshine verkauft.
Abgefüllt wurde der Stoff traditionell in Marmeladengläsern (daher auch der Titel: "Whisky In The Jar"), um bei den Behörden nicht durch den Kauf von zu vielen Flaschen auffällig zu werden.
N

Nc'nean

Eine 2013 gegründete schottische Whiskybrennerei in Drimnin, auf der Halbinsel Morvern, in den schottischen Highlands. Der Name der Brennerei, Nc'nean, leitet sich von "Neachneohain" ab, einer gälischen Legende, die übersetzt "Königin der Geister" bedeutet.
(ausgesprochen wird sie Nc-ne-an)

New make, new spirit

Als new make oder new spirit wird die Flüssigkeit bezeichnet, die nach der Destillation in die Fässer gefüllt wird. Whisky darf diese Flüssigkeit nach dem Gesetz erst nach 3jähriger Lagerung in Eichenfässern genannt werden. In Schoberts Whisky Lexikon findet man hierfür auch die Bezeichnung baby whisky.

Nosing

Das Erriechen des Buketts eines Whiskys. Hierfür werden besonders geformte Nosing Gläser verwendet, in denen sich das Bukett besonders entfalten kann. Für Geniesser ist das Nosing ein wichtiger Bestandteil der Verkostung eines Whiskys, hierbei wird das Aroma des Whiskys aufgenommen. Blender nutzen das Nosing, um den Charakter der einzelnen Malts zu bestimmen und die richtige Mischung für den Blend festzulegen, gekostet wird dieser in den seltensten Fällen.
O

O.F.C.

Auf Etiketten von Kanadischen Whiskys oft zu findende Abkürzung mit der folgenden Bedeutung:
O. = Old F. =Fine C. = Canadian

Octave

Fass mit einem Fassungsvermögen von 45 bis 68 Litern

On the rocks

Auf Eis. So sollte man keinen Single Malt trinken, da die Kälte des Eises den Geschmack beeinträchtigt.

Orkney

Die Orkney-Inseln befinden sich an der nördlichsten Spitze Schottlands. Es gibt hier zwei Destillerien: Highland Park und Scapa.
P

Patent still

Ein röhrenförmiger Destillationsapperat (auch continuous oder column still genannt), bei dem kontinuierlich destilliert werden kann. Im Gegensatz zum Pot Still, der nach erfolgter Destillation entleert, gereinigt und wieder neu gefüllt werden muss, wird hier eine stetige Produktion erreicht. Bei diesem Verfahren wird die wash von oben in die Röhren eingeleitet und mittels Dampf destilliert.

Pot Ale

Als Pot Ale wird der Rückstand bezeichnet, der nach der ersten Destillation in den Brennblasen zurückbleibt. Diese Rückstände werden oft zu Tierfutter verarbeitet.

Pot Still

Grosse kupferne Brennblasen, in denen die Destillation stattfindet. Die Form der Brennblasen entscheidet mit den Geschmack des späteren Whiskys, hohe und schmale Brennblasen erzeugen meist einen reineren Alkohol, kurze gedrungene Brennblasen lassen mehr Fuselöle mit in das Destillat gelangen. In schottischen Destillerien werden im Normalfall zwei hintereinandergeschaltete Brennblasen eingesetzt, seltener drei. Im Gegensatz zu den continous stills bzw. patent stills muss die Brennblase nach einem Durchlauf entleert, gereinigt und neu gefüllt werden, weshalb man hierbei auch von discontinous still spricht.
pot still bei Aberlour

Prohibition

Im Januar 1920 wurde in den USA ein Alkoholverbot verhängt, Prohibition genannt. Interessanterweise trug genau dieses Alkoholverbot dazu bei, dass zum einen eine Vielzahl amerikanischer Destillerien entstand, andererseits ausländische Destillerien (Schottland, Kanada) begannen, ihre Produkte dorthin zu liefern. So begann der weltweite Siegeszug der Whiskys.

Proof

Gibt den Alkoholgehalt an. Hierbei ist die amerikanische Masseinheit unterschiedlich zur britischen. 100% proof bedeuten nach amerikanischer Regel 50 Vol%. Für die Umrechnung von proof in Vol% gilt folgender Umrechnungsfaktor:
- Amerikanische proof durch 2 teilen = Vol%
- Britische proof mit 0,57 multiplizieren = Vol%

Proof Gallon

Englische Masseinheit. 1 P.G. entspricht 8,5 Flaschen Whisky mit 0,7 l bei 43 Vol%

Puncheon

Fass mit einem Fassungsvermögen von 500 bis 600 Litern.

Pure Malt

Die Bezeichnung Pure Malt steht für einen Verschnitt ausschliesslich aus Malt Whiskys (Im Vergleich Blend: Grain und Malt!). Ein Pure Malt kann ein Single Malt sein (nur Whiskys aus einer Destillerie), ein Verschnitt aus Malt Whiskys verschiedener Destillerien ist ebenfalls möglich. In letzterem Fall wird üblicherweise die Bezeichnung Vatted verwendet. Neuerdings werden diese Whiskys "Blended Malt" genannt.
Q

Quaich

Gälische Bezeichnung für Kelch. Ein Quaich ist ein schottisches Trinkgefäss aus Holz, Zinn oder Silber. Es ist eine flache Schale mit 2 Griffen, an denen es in der Runde herumgereicht wird.

Quarter

Fass mit einem Fassungsvermögen von 50 Liter (ein Viertel Barrel) oder 125 Liter (ein Viertel Butt).
R

Rectifyer

Beim patent still Verfahren wird die zweite Säule als Rectifyer bezeichnet.

Refill

Fässer, die in Schottland bereits befüllt waren und zur Reifung von Whisky verwendet wurden, nennt man bei erneuter Befüllung Refill. In der Regel werden in Schottland ausschliesslich Refills verwendet. Die meisten wurden vorher zur Herstellung von Bourbon in den USA eingesetzt. Dort ist es (noch) per Gesetz vorgeschrieben, dass zur Herstellung von Bourbon ausschliesslich neue Fässer benutzt werden dürfen.

Rye

Rye Whiskey ist ein in Nordamerika hergestellter Roggenwhisky.
S

Scotch Whisky Association (SWA)

Verband schottischer Destillerien und Markenhersteller für schottische Whiskys.
Der erklärte Zweck der SWA ist die Förderung, der Schutz und die Vertretung der Interessen der Whisky-Industrie in Schottland und auf der ganzen Welt.

Single cask

Einzelfassabfüllung. Siehe dort.

Single Malt

Malt Whisky aus einer einzigen Destillerie. Single Malts können Mischungen verschieden alter Whiskys sein, wobei hier der jüngste Whisky das auf dem Etikett angegebene Alter bestimmt.

Slaínte

Die Kurzform eines alten schottischen Trinkspruches. Slaínte mhat, slaínte mhor ist der originale Spruch (Gute Gesundheit, grosse Gesundheit)

SMDL

Häufig gesehene Abkürzung für Scotish Malt Distillers Ltd.

Spent Lees

Als Spent Lees bezeichnet man die Rückstände, die nach der Destillation in der Spirit Still verbleiben. Diese werden aufbereitet und als Abfall beseitigt.

Speyside

Die wohl bekannteste Whisky-Region Schottlands. Sie befindet sich in den nördlichen Highlands rund um den Fluss Spey herum. Aufgrund des sehr guten Wassers haben sich hier sehr viele Destillerien auf engstem Raum angesiedelt

Spirit Safe

In den schottischen Destillerien befindet sich der Alkohol in einem geschlossenen System, um den Brennereien die Möglichkeit zu nehmen, Alkohol unversteuert aus der Destillerie zu entfernen. Der Spirit Safe, ein verplombter und mit Messgeräten, Hebeln und Trichtern ausgestatteter Glaskasten, ist die einzige Möglichkeit für den Brennmeister (stillman), des Ergebnis der Destillation zu prüfen, ohne dass er dabei direkt den Alkohol begutachten kann. Je nach Qualität wird der Alkohol von hier aus entweder in die Vorratsbehälter geleitet oder aber zurück in die Brennblase zur erneuten Destillation.
spiritsafe bei Benriach

Spirit Still

Spirit Still ist die letzte Brennblase, wo das endgültige Destillat erzeugt wird, welches dann in die Fässer zur weiteren Reifung abgefüllt wird.

Steep

Sehr grosser Kessel, in dem die Gerste gewässert wird, bevor sie zum Keimen auf dem Mälzboden ausgebreitet wird.

Steeping

Bevor die Gerste beim Mälzen zum Keimen gebracht wird, weicht man diese in grossen Bottichen in Wasser ein. Dieses Verfahren wird als steeping bezeichnet.

Still house

Als still house wird das Gebäude bezeichnet, wo die Destillation stattfindet, also die stills stehen.

Stillman

Brennmeister. Er ist verantwortlich für die Qualität des Destillats. Da er keinerlei direkten Kontakt mit dem Produkt hat, kommt es hier auf viel Erfahrung und Geschick an, um gleichbleibende Qualität zu gewährleisten.

STR-Cask / STR-Fass

Das STR-Fass – die Buchstaben stehen für Shaving, Toasting und Re-Charring – ist eine geniale Erfindung des Whisky-Experten James Swan.
Um ein STR-Cask herzustellen, wird die innere Oberfläche von gebrauchten Rotweinfässern zuerst abgehobelt (shaved). Dadurch entsteht eine neue Oberfläche aus leicht rotweingesättigtem und frischem Eichenholz. Dies verleiht dem Whisky, der in diesen Fässern reift, eine subtilere Rotweinnote als bei unbehandelten Rotweinfässern. Danach wird die innere Oberfläche über einem Feuer aus Eichenholzspänen, die aus gebrauchten Fassdauben gewonnen wurden, getoastet. Dieser Prozess führt zu einer Karamellisierung der im frischen Holz enthaltenen Zucker und Vanilline. Zum Schluss wird das Fass ausgebrannt (re-charred), um eine intensive Geschmacks-Extraktion aus dem Holz zu ermöglichen.
Siehe auch Toasting / Charring

Straight up

In den USA werden reine, also unverschnittene Bourbon-Whiskeys als Straight up bezeichnet. Vergleichbar nit der Bezeichnung Single Malt.
T

Tasting

Verkostung. Bei den Tastings werden in der Regel mehrere verschiedene Whiskys vorgestellt. Gute Gelegenheit, einmal bisher unbekannte Whiskys kennenzulernen, ohne gleich eine ganze Flasche kaufen zu müssen.

The Make

Als The Make wird in Schottland des Endprodukt der Destillation bezeichnet. Whisky darf es erst nach mindestens 3 jähriger Reifung in den Eichenfässern genannt werden.

Toasting / Charring

Beides sind Verfahren, bei denen die Innenseiten der Fässer ausgebrannt werden. Dadurch verändert sich die chemische Zusammensetzung des Holzes. Die Hitze macht ursprünglich geruchslose chemische Verbindungen hoch aromatisch - was dann bei der Reifung herausgezogen werden kann.
Die zugeführte Temperatur und die Dauer führen zu grossen Unterschieden des Aromas. Die Hitzestufen reichen vom leichten Toasten zum heftigen Auskohlen (Charring). Beim Charring wird für eine kurze Zeit (15 - 45 Sekunden) mit einer hohen Temperatur von über 250° Celsius gebrannt.
Beim Toasting ist die Temperatur wesentlich geringer (100° - 200°) - dafür aber für einen Zeitraum von 15 - 45 Minuten.
Dieses Ausbrennen beeinflusst den Geschmack und die Farbe des Whiskys. Das Toasting liefert mehr Vanniline und Eugenole (Zimt und Gewürznelken).
Durch das Charring werden mehr Lactone gebildet, die Aromen schwer und süß, sowie nussig und getreidig hervorrufen können.

Torf

Torf ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Herstellung schottischer Malt Whiskys. Torf wurde früher als Brennstoff verwendet. Dies geschah logischerweise auch in den Destillerien. Wenn also nun bei der Malzherstellung die keimende Gerste getrocknet werden sollte, um Malz zu erhalten, dann wurde die Gerste über Torf-Feuern getrocknet. Diese Torf-Feuer entwickeln einen starken Rauch, der die Gerste aromatisiert. Es gibt inzwischen auch ungetorfte Whiskys, auch kommen keine reinen Torffeuer mehr vor, sondern in Kohlefeuern wird eine bestimmte Menge (die genaue Menge ist das Geheimnis jeder Destillerie) Torf verbrannt.
U

Uisge Beatha

Gälische Bezeichnung für 'Wasser des Lebens'. Da die Engländer Probleme mit der Aussprache dieser Bezeichnung hatten, wurde so langsam die Bezeichnung 'Whisky' oder auch 'Whiskey' daraus.

Ullage

Andere Bezeichnung für Angels Share, dem Anteil des Whiskys, der bei der Lagerung in den Eichenholzfässern durch die Poren verdunstet.

Unabhängige Abfüllung

Im Gegensatz zur Erzeugerabfüllung eine Abfüllung einer Firma, die den Whisky nicht produziert hat. Unabhängige Abfüller (z.B. Signatory, Cadenhead usw.) kaufen in der Regel Fässer von den Destillerien und lagern diese in eigenen Lagerhäusern. Von hier gelangen sie irgendwann zur Abfüllung, somit kann es sein, dass hin und wieder Whiskys von lange geschlossenen (long gone) Destillerien durch einen dieser unabhängigen Abfüller wieder auf den Markt kommt.

Underback

Nach dem Maischen (Herauslösen des Zuckers aus dem Malz mittels heissem Wasser) werden die festen von den flüssigen Bestandteilen getrennt. Die flüssigen Bestandteile der Maische (wort) fliessen durch den perforierten Boden des Maischebottichs (mash tun) in darunterliegende Behälter, die underbacks. Die festen Bestandteile (draff) verbleiben in den mash tuns.
underback bei Aberlour
V

Vatted

Ein Vatted Malt ist, ähnlich wie ein Blend, ein Verschnitt verschiedener Whiskys. Allerdings dürfen für einen Vatted Malt ausschliesslich Malt Whiskys verwendet werden.

Diese Bezeichnuung ist mittlerweile veraltet und heisst jetzt "Blended Malt".

Vintage

Single Malt Whisky aus einem einzigen Jahrgang. Ein Single Malt ist in den meisten Fällen eine Mischung verschiedener Jahrgänge, wobei der jüngste Whisky das auf der Flasche angegebene Alter bestimmt. Vintage ist im Gegensatz nur ein einziger Jahrgang, der allerdings nicht auf dem Etikett angegeben sein muss, in der Regel aber angegeben wird.
W

Warehouse

Grosses Lagerhaus, in dem die Whiskyfässer zur Reifung lagern. Das hier herrschende Mikroklima trägt neben dem Holz des Fasses mit zur Geschmacksentwicklung des Whiskys bei.

Wash

Bierähnliche Flüssigkeit, die nach der Gährung entsteht. Der Alkoholgehalt beträgt hier ca. 5-8%. Diese Flüssigkeit wird zur ersten Destillation in die Wash Stills gefüllt.

Wash Backs

Grosse Holzbottiche, in denen das Gemisch aus Maische und Hefe einige Tage gährt. Hierbei entsteht ein bierähnliche Flüssigkeit, Wash genannt. Neuerdings werden Wash Backs auch aus Stahl hergestellt.
washback bei Aberlour

Wash Still

Die Brennblase für den ersten Brennvorgang wird als Wash Still bezeichnet. Hier werden die Low Wines destilliert, die anschliessend erneut destilliert werden.

Worm

Schlangenförmig gewundenes Rohr, welches durch kaltes Wasser geführt wird. Hier wird das Destillat abgekühlt. Diese Form des Kühlers wird heute nur noch sehr selten verwendet.
wormtub bei Aberlour

Wort

Die nach dem Maischen entstandene Zuckerlösung wird mit Hefe versetzt, um zu gähren. Die so entstehende Lösung nennt man Wort (Würze). Diese noch warme Flüssigkeit wird abgekühlt, damit sich die Maltose nicht zersetzt, da sonst die Hefe absterben würde.
Y

Yeast

Das englische Wort für Gärhefe
Z

Zuckerkulör

Farbstoff, der zur Vereinheitlichung der Farbgebung von Whisky verwendet wird. Einerseits wird immer behauptet, man könne dies herausschmecken, Andere verneinen die Änderung des Geschmacks durch Zuckerkulör. Die Hersteller bzw. Destillerien sagen, schon immer so den Farbton der Whiskys nachgebessert zu haben, neu ist lediglich, dass nach EU-Richtlinien dies nun auf der Flasche gekennzeichnet sein muss. Nur sehr wenige Destillerien färben ihre Whiskys nach eigener Auskunft nicht, weiterhin liefern unabhängige Abfüller in der Regel ebenfalls ungefärbte Abfüllungen. Allerdings wird von vielen Destillerien bei Führungen die Verwendung von Farbstoffen strikt verneint, die neuen Etiketten sagen allerdings etwas anderes aus.