Bewertung der Tastings

Übersicht der Abfüllungen und
vergebenen Punkte beim Tasting: 17

Im 17. Tasting hatten wir von einer Destille nur eine Abfüllung: Aberlour a'bunadh

Da öfter schon mal gefragt wurde, ob sich der a'bunadh in den verschiedenen Batches verändert hat, haben wir einen Vergleichstest der Batches von No.7 bis No.10 gemacht - hier die Ergebnisse :

 


Folgende Abfüllungen wurden verkostet :
05.03.2004Punkte
JR
Punkte
HB
Punkte
TG
Punkte
DS
Punkte
FS
Punkte
KK
1Aberlour
a'bunadh batch no.7
928382858278
2Aberlour
a'bunadh batch no.8
927485828574
3Aberlour
a'bunadh batch no.9
867980807982
4Aberlour
a'bunadh batch no.10
886380806873

 

Im Folgenden eine ausführliche Beschreibung der verschiedenen Batches : Die Frage, ob sich die Batches des Aberlour a'bunadh während der Zeit verändert haben, haben wir bei uns im Club zum Anlass genommen, um ein Vergleichs- Tasting der verschiedenen (noch erhältlichen) Batches zu veranstalten. Ich versuche hier mal, unsere Eindrücke zusammenzufassen. Ich betone extra "versuche", denn es gab bei uns nie so kontroverse Meinungen zu den verschiedenen Abfüllungen, wie diesesmal.

Wir haben also die Batches No. 7, 8, 9 und 10 verkostet. Vorausschicken möchte ich hier die Anmerkung, die ein Guide letztes Jahr direkt bei Aberlour zu Batch No. 7 gemacht hat. Frei übersetzt meinte er dazu, dass er froh sei, dass dieser Batch endlich nicht mehr am Markt zu bekommen sei, denn es war von allen bisher erhältlichen der Schlechteste (!?!)

Ich lass diese Bemerkung mal ohne Kommentar so stehen, möchte nur betonen, dass wir diese Meinung bei uns im Kreis nicht teilen konnten.

Lasst mich die Quintessenz unseres Tastings vorwegnehmen : Ja - es gibt Unterschiede zwischen den verschiedenen Batches !!

Es gibt selbstredend viele Gemeinsamkeiten. Allen Batches liegt natürlich die deftige Sherry-lastigkeit zu Grunde, weswegen der a'bunadh entweder geliebt oder gehasst wird. Eine weitere Übereinstimmung aller Batches war neben dem dominanten Sherry-Aroma ein Geschmack, der von einigen als 'metallisch' von anderen als 'Klebstoff' bezeichnet wurde. Nach einigen Diskussionen war uns klar, dass wir den gleichen Geschmack meinten, ihn nur anders bezeichnet hatten. Dieser war jedoch mal mehr, mal weniger ausgeprägt (mehr in No.7 und No.9). Einige Male wurden Nuß und Karamell im Geschmack erkannt. Ebenfalls eine Gemeinsamkeit aller Batches war die Unverträglichkeit zu "etwas" Wasser - wenn man Wasser zugibt, dann sollte es durchaus mehr als 'ein paar Tropfen' sein. Er ist trotz seiner ~60% erstaunlich mild im Geschmack. Nach einhelliger Meinung braucht der a'bunadh kein Wasser, aber die berühmten 'paar Tropfen' schaden ihm eher nur. Wenn man etwas grosszügiger nachschenkt, verfliegt der entstandene leicht bittere Geschmack wieder, aber im Gegensatz zu anderen Abfüllungen, die sich durch Zugabe von Wasser noch entfalten, konnten wir keine grossartigen Geschmacksveränderungen durch Wasserzugabe entdecken - er wird halt nur verdünnt...

Und jetzt beginnen die Schwierigkeiten, denn die Hälfte von uns befand Batch No.7 wesentlich "alkoholischer" als No.8 - die andere Hälfte genau umgekehrt ?!? Das gleiche Spiel gab es dann nochmal mit der No.10 im Vergleich zur No.8 !

No.9 fällt bei den vier Batches aus dem Rahmen, weil ihm die Fruchtigkeit (die von einigen als Rumrosinen, von anderen als Waldfrucht bezeichnet wurde) fast völlig fehlt. Ausserdem ist er im Geschmack wesentlich trockener, als die anderen Batches. Der Nachklang ist bei No.9 am wenigsten ausgeprägt. Alle anderen halten sich wesentlich länger am Gaumen.

No.10 hatte wieder einen deutlicheren Fruchtcharakter, muss jedoch in der Kopfnote gegen einen Geschmack ankämpfen, der mich an muffige Erde erinnerte, andere Kommentare gingen sogar bis ranzig/schimmelig. Der Kampf wird zwar ziemlich schnell von den allgegenwärtigen Sherry-Aromen gewonnen, bleibt jedoch als unangenehm im Hirn gespeichert. No.10 überrascht ebenfalls im Abgang mit einer leichten Marzipan/Mandel Note, die in den anderen Batches kaum bis nicht vorhanden war.

Für mich persönlich waren die No.7 und No.8 fast identisch (bis auf erwähnte "Spritigkeit" bei Batch No.7). No.9 fiel bei mir durch, weil er wesentlich trockener als alle anderen waren und die mir sehr lieben Fruchtaromen fehlen. No.10 war geschmacklich wieder im Rahmen der ersten beiden, wobei die vorhin erwähnte muffige Kopfnote doch sehr störend wirkt. Mein Favorit dieser vier Abfüllungen ist klar die No. 8 (wie gesagt : meine persönliche Meinung !)


Im folgenden sind alle Tastings aufgeführt, die unser Club bisher durchgeführt hat.

Bisherige Tastings: